[Teil 2] Bilder SEO: Website-Tipps für Fotografen – Artikelserie
Im ersten Teil meiner Artikelserie „Website-Tipps für Fotografen” ging es um die Themen Bildkomprimierung, Bildgrößen und Bildformate …
In diesem Beitrag erfährst du, was bei Bildbeschriftungen zu beachten ist, wieso die Google-Bildersuche und Bilder SEO wichtig ist, aber auch rechtlich umstritten und was bei mehrsprachigen Fotografen-Websites zu bedenken ist.
Mit Bilder SEO dein Website-Potential ausschöpfen
Bilder im Web richtig zu beschriften ist meist zeitaufwändig, keine ganz leichte Aufgabe und wird gerne vernachlässigt; eine professionelle Bild-Redaktion können sich nur große Verlage und Agenturen leisten … Aber gerade als Fotograf/in könntest du mehr Traffic für deine Website aus der Google-Bildersuche herausholen, wenn die gewissenhafte Beschriftung und inhaltliche Beschreibung der Fotos als SEO-Potential erkannt wird.
Aber wie kann man nun Bilder für die Google Bildersuche optimieren?
1. Verwende Suchbegriffe im Dateinamen
Der Bildname bzw. der Name der Bild-Datei ist eines der wichtigsten Kriterien, wenn es um Bilder SEO geht. Schreibe also dein Haupt-Suchbegriff für das Bild z.b. „Sportfotograf” in den Dateinamen und verbinde es mit einem „beschreibenden” Keyword des Bildes und zusätzlich einem passenden „lokalen“ Suchbegriff.
Dein Dateiname sieht dann z.B. so aus: sportfotograf-berglauf-dolomiten-01.jpg.
Verwende einen Bindestrich (-) als Trennung für die Wörter. Bei ganzen Bilderserien kannst du den Dateinamen noch um eine Zahl ergänzen. Verwende bitte auch keine Umlaute in den Dateinamen.
Pass auf! Nutze nicht zuviele Keywords im Dateinamen, das bewertet Google sehr gerne als Spam.
2. Achte auf den umfließenden Text des Bildes
Entscheidend für gutes Bilder SEO ist auch der umfließende Text eines Bildes, also genau das was im Quelltext über, neben und unter dem Bild steht.
Ähnlich wie oben im Dateinamen kannst du die entsprechenden Keywords im umfließenden Text verwenden.
3. Nutze den sog. Alt-Tag (Alternativer Text)
Hierbei handelt es sich um das Alt-Attribut, welches zum HTML-Standard laut W3C gehört. Es wurde dazu entwickelt, den Inhalt von Bildern auch für Menschen mit visuellen Handicaps beschreiben zu können und es wird dann angezeigt, wenn das Bild aus irgendeinem Grund nicht dargestellt werden kann.
In WordPress wird das Alt-Tag mit der Bezeichnung „Alternativer Text“ beim Bildupload anzeigt.
Hier das HTML-Code-Beispiel mit dem wichtigen Alt-Tag:
<img src=“../images/sportfotograf-berglauf-dolomiten-01.jpg“ alt=“Bergläufer beim Sellaronda Trail Run in den Südtiroler Dolomiten“
4. Vergiss nicht das Title-Attribut des Bildes
Es ist zwar nicht so wichtig wie die Punkte 1-3, aber auch die Verwendung des Title-Attribut gehört zum HTML-Standard und wird als „Global-Attribut“ definiert. Meist ist das Titel-Attribut beim Überrollen (Rollover) des Bildes zu sehen und liefert zusätzliche Infos für den Leser, wie zb. Copyright-Angaben oder Tooltips …
5. Größenangaben des Bildes sind hilfreich
Die Attribute „width“ und „height“ in deinem HTML-Code (img-Tag), also Breite und Höhe deines Bildes sind hilfreich aber nicht für das Ranking ausschlaggebend. Indirekt können diese Angaben aber die Lade-Geschwindigkeit deiner Seite beeinflussen: sind die Bildmaße in Breite und Höhe gesetzt wird anstelle des Bildes ein Platzhalter gesetzt, bevor das Bild vollständig geladen wird. Dies führt dazu, dass der Rest der Seite schneller aufgebaut wird.
6. Google „sieht“ deine EXIF-Daten
Als Fotograf weißt du sicher was EXIF-Daten sind! Exif ist ein textbasiertes Austauschformat, dessen Informationen in die Bilddatei geschrieben werden. Digitalkameras machen dies z.T. automatisch. Es werden z.b. folgende für Fotografen wichtige Informationen übernommen: Name des Kamera-Herstellers und Modell, Datum/Uhrzeit, Orientierung (Bilddrehung um 90, 180 bzw. 270°), Brennweite, Belichtungszeit, Blendeneinstellung, Belichtungsprogramm, ISO-Wert, GPS-Koordinaten.
Mit den sog. IPTC-Daten (International Press Telecommunications Council) liesen sich zum Beispiel weitere Informationen wie Urheberrechtshinweise, Copyrights und Kommentare hinzufügen.
Ob diese Daten nun das Google-Ranking beeinflussen? Es gibt bislang keine aufschlussreiche Aussagen von Seiten Googles dazu!? Nur klar ist, dass Google diese Daten auch erfasst, „sieht” und registriert.
Ist die Google-Bildersuche rechtswidrig?
Die Bildersuche ruft seit Jahren viele deutsche Urheber-Schützer, Künstler und auch Fotografen auf den Plan, welche sich empört über Googles Umgang mit Bildrechten äußern. Kritisiert wird die ungefragte Übernahme ihrer Werke in die Bildersuche.
Im Februar 2017 wurde die Google Bilder-Suche in Deutschland aktualisiert. Bilder werden jetzt nicht mehr nur als „Thumbnails“ gezeigt, sondern in voller Größe von der Quellseite geladen. User werden also nicht mehr umgehend auf die Webseite weitergeleitet, auf welcher das Bild in den Kontext eingebettet ist! Damit geht auch wertvoller Traffic für Webseitenbetreiber verloren …
Laut dem „Bestwater International“-Entscheid zum „Embedding“ von Inhalten ist laut EuGH, Googles Vorgehen kein Urheberrechtsverstoß: denn hat ein Urheber sein Werk bereits im Internet veröffentlicht und für die Indexierung frei gegeben, ist ein Hinweis (Link) auf das Foto oder die Anwendung einer sog. Framing-Technik keine urheberrechtlich relevante Nutzungshandlung (hier mehr dazu lesen …)
Wenn du willst, dass deine Bilder NICHT in die Google Suche aufgenommen werden oder nicht dem „SafeSearch”-Filter entsprechen und für Google blockiert werden sollen, kannst du dies mit einem einfachen Befehl in der „robots.txt” festlegen:
User-agent: Googlebot-Image
Disallow: /images/sportfotograf-berglauf-dolomiten-01.jpg
Was ist der „SafeSearch“-Filter? (Hier mehr …)
Wenn du dich vor weiteren Urheberrechtsverletzungen schützen möchtest, hinterlege ein Wasserzeichen, Copyright-Hinweis und IPTC-Daten.
Stelle deine Bilder nur komprimiert in geringer Auflösung fürs Web (72dpi) zur Verfügung.
Mehrsprachige Website für Fotografen: Tipps zum Start
Wenn du als Fotograf in Südtirol, im Aostatal oder z.b. in der Schweiz in einem mehrsprachigen Umfeld arbeitest, solltest du User unterschiedlicher Sprachgruppen gleichzeitig und gezielt ansprechen können. Dies geht nur mit einer mehrsprachigen Version deiner Website.
Im Prinzip ist es wichtig, Sprachen klar zu trennen. Es ist nicht optimal, im Inhalt einer HTML-Seite unterschiedliche Sprachen zu mischen. Übersetzungen auf der gleichen Seite sollen also vermieden werden; denn Google bestimmt zunächst die Sprache einer Seite lediglich auf der Grundlage der sichtbaren Inhalte. Deshalb sollte die Sprache deiner Seite laut Google „offensichtlich“ sein.
Hier weitere wichtige Tipps vor dem Start:
- Definiere eigene URLs mit Sprach-Kürzel für die verschiedenen Versionen (z.b. digitalmarketingblog.it/de und digitalmarketingblog.it/it)
- Nutze keine Cookies, um die übersetzten Sprach-Versionen anzuzeigen.
- Verlinke im Menü deiner Website auf die Sprachversionen. Es ist besser den Namen der Sprache in der Originalsprache auszuschreiben, als Länderflaggen für die Navigation zu verwenden.
- Vermeide automatische Weiterleitungen auf Grundlage der vom Nutzer gewählten Spracheinstellung (Browser-Detection)
- Nimm Abstand von automatischen Übersetzungen deiner Inhalte, wie dies häufig Browser-Plugins anbieten … diese Seiten können als Spam interpretiert werden.
- Verwende immer eine UTF-8-Codierung
Wie ermittelt Google nun das Land auf welches deine Website ausgerichtet ist?
- Top-Level-Domainnamen mit Ländercode (ccTLDs) wie zb. „.it“ signalisieren Google ganz klar für welches Land diese Website ausgerichtet und bestimmt ist.
- Generische Top-Level-Domainnamen (gTLDs) wie zb. „.com“, „.org“, „.net“ und „.eu“ können mithilfe der Search Console manuell auf ein Land eingestellt werden. Richtet sich deine Website aber an mehrere Länder, sollte diese Einstellung nicht vorgenommen werden.
- Weitere Quellen für Hinweise auf die Zielgruppe deiner Website sind der Serverstandort (IP), Kontaktdaten auf den Seiten oder Infos zum „Google My Business“-Eintrag.
Mit WordPress kannst du durch die Installation z.b. des Plugins „Polylang“ Sprachversionen deiner Fotografen-Website erstellen.
Fazit
Hast du gemerkt wie wichtig das Thema Bilder SEO ist und welche Möglichkeiten es dir bietet?
Verwende immer einen aussagekräftigen Dateinamen und einen starken ALT-Tag. Achte auf den umfließenden Text bei Bildern und baue Copyright-Hinweise bei deinen Bildern mit ein.
Die Google Bildersuche ist ein umfangreiches und brandaktuelles Thema und man darf gespannt sein wie sich Google hier weiterhin verhält? Gerüchten zufolge wird Google wohl bald schon GIFs in den SERPs anzeigen. Zumindest wird dies bereits in den USA getestet …
Weit komplexer ist das Thema mehrsprachige Fotografen-Website: Auch hier nennt Google auf offizieller Seite mehrere Punkte, welche zwingend zu beachten sind: Sprachen trennen, eigene URLs verwenden, keine automatischen Übersetzungen und einiges mehr.
Im nächsten Teil der Artikelserie Website-Tipps für Fotografen werde ich mich nochmals eingehend mit dem Thema SEO für mehrsprachige Fotografen-Websites (Inhalte für unterschiedliche Regionen und Sprachen) und Vermeidung von doppelten Inhalten beschäftigen.
Deine Meinung und Fragen zu dem Thema würden mich interessieren! Hinterlasse deinen Kommentar oder sende mir eine Nachricht!